Eingangsbereich

Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher,

herzlich willkommen zur virtuellen Ausstellung "Die Plebiszite von 1920 - ein Votum für Ostpreußen". Das Projekt entstand im Jahr 2018 zur 100. Jährung des Endes des Ersten Weltkrieges und beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Niederlage Deutschlands für eine Region kultureller Diversität, in welcher deutsch- und polnischsprachige Bevölkerungsgruppen jahrhundertelang zusammenlebten.

Im Juli 1920 wurde als Folge des Deutschland von den Siegermächten auferlegten Versailler Vertrages über die Zugehörigkeit der Provinz Ostpreußen abgestimmt, also über die Frage, ob das ehemalige deutsche Ordensland deutsch bleiben sollte oder zur nördlichsten Provinz des jungen Polen würde. Eine überwältigende Mehrheit stimmte für den Verbleib bei Deutschland, obwohl die Region eine prozentual völlig andere ethnische Zusammensetzung aufwies. Was waren die Gründe der polnischsprachigen Bevölkerung, für den Verbleib bei Deutschland, also für ein Leben als nationale Minderheit, zu stimmen? Kann das Ergebnis der Wahl als ein Bekenntnis zur deutschen Identität, oder doch nur als Spiegel der politischen Lage in dem Gebiet gewertet werden? Diesen Fragen soll hier nachgegangen werden. Der Ausstellungstitel spricht bewusst von einem Votum für Ostpreußen, und nicht für Deutschland - der Grund erschließt sich im Laufe der Ausstellung.
Die vier Räume sind chronologisch und thematisch geordnet nach den Phasen der Verhandlungen und Abstimmungen. Das Bildmaterial stammt ausnahmslos aus dem Bestand der Martin-Opitz-Bibliothek.

Wir wünschen Ihnen einen interessanten Rundgang und hoffen, Neugier für die Geschichte der ehemals östlichsten Provinz Deutschlands wecken zu können.

08.08.2018

Florian Paprotny